Mein neues Lieblingsbuch und meine ersten selbstgemachten Kürbis-Tortellini

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Dieses Mal habe ich es mir wirklich nicht leicht gemacht.
Aus dem neuen Buch „Bella Italia“ von Guy Grossi, ein australischer Küchenchef, Restaurantbesitzer und
Medienstar mit italienischen Wurzeln, habe ich mir wohl das zeitintensivste Gericht ausgesucht.
Diejenigen die mir auf Facebook und/oder Instagram folgen, wissen was nun kommt, da sie bereits gestern Abend eine kleine „Preview“ gesehe haben.

Da liegt nun ein Buch vor mir, mit einem sehr auffälligen roten Cover mit großen, weiß geprägten Buchstaben, das gute 3 kg wiegt, sich auch durch sein Format deutlich von anderen Büchern abhebt und mich auf 544 Seiten auf eine Reise durch Italien einlädt, und suche ein geniales Rezept das a) zur Jahreszeit passt und b) das ich dann auch euch präsentieren kann.

"Bella Italia" von Guy Grossi

„Bella Italia“ von Guy Grossi

"Bella Italia" von Guy Grossi

544 Seiten nehmen euch mit auf eine Reise durch Italien.

 

Beim Durchstöbern wird mir klar, „Bella Italia“ ist kein typisches Kochbuch, das „nur“ Traditionsrezepte aus Italien enthält. „Bella Italia“ ist eine Mischung aus Kochbuch und Bildband. Ein Buch, das beim Durchblättern sowohl Urlaubserinnerungen als auch die Reiselust weckt. Guy Grossi nimmt mich mit auf eine kulinarische Reise quer durch Italien, vom Piemont im Norden bis nach Sizilien ganz im Süden. Von jeder Region stellt er Traditionsgerichte vor und porträtiert dort ansässige Menschen, die die Gerichte liebevoll zubereiten. Durch die Portraits ergibt sich eine wunderbare Mischung aus Reisereportage und Rezeptband. Begleitet werden die Texte durch wunderschöne, große Bilder. Sowohl von den Gerichten, als auch von den Menschen, Landschaften, Momentaufnahmen und den Zutaten. Da kann man schnell mal vergessen, dass man auf der Suche nach einem Rezept ist…. 🙂

"Bella Italia" nach Guy Grossi

Jede Region Italiens wird mit ihren Köstlichkeiten vorgestellt.

"Bella Italia" nach Guy Grossi

Wunderschöne Porträts sowie Momentaufnahmen.

"Bella Italia" von Guy Grossi

Im Buch sind herrliche Landschaftsaufnahmen zu finden.

Kürbis-Tortellini mit brauner Butter und Balsamico

Kürbis-Tortellini mit brauner Butter und Balsamico

Nachdem ich von meiner gedanklichen Reise durch Italien wieder zurück war, habe ich doch noch ein passendes Rezept entdeckt „Tortellini di zucca con burro fuso e balsamico“ oder „Kürbis-Tortellini mit brauner Butter und Balsamico“. Ein typisches Gericht für die Region Emilia-Romagna in der laut Guy Grossi das „gastronomische Herz“ Italiens schlägt. Die Spezialitäten dieser Region sind weit über die Grenzen Italiens hinaus bekannt: Parmesan, Parmaschinken, Balsamico und Tortellini.

Als ich mich für dieses Rezept entschieden habe, war mir noch nicht klar, wie aufwändig die Herstellung von Tortellini ist.  Schon allein die Herstellung des Pastateigs dauert inkl. Wartezeit gute 3 Stunden. Dabei darf man die Momente der Verzweiflung nicht vergessen. Wenn zum Beispiel der Teig nicht so aus der Pastamaschine kommt wie man es sich vorstellt, ist man kurz davor alles hinzuschmeißen. Doch wenn man sich dann zusammenreißt, mit etwas Geduld und der Hilfe der besseren Hälfte doch noch alles klappt und man am Ende wunderschöne kleine Tortellini vor sich liegen hat, dann sind all diese Momente wieder vergessen und man ist ein kleines bisschen stolz auf sich.

"Bella Italia" von Guy Grossi

Meine ersten selbstgemachten Kürbistortellini

"Bella Italia" von Guy Grossi

Gefüllt mit Hokaidokürbis, Parmesan und Salbei.

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Die Tortellini werden in brauner Butter mit Salbei geschwenkt. Hinzu kommen noch einige Tropfen Balsamico.

Die Tortellini schmecken wirklich lecker! Da lohnt sich der Aufwand.

Die Tortellini schmecken wirklich lecker! Da lohnt sich der Aufwand.

Kürbis-Tortellini mit brauner Butter und Balsamico

Für 6 Portionen benötigt ihr:
50 g Butter
1/2 EL gehackter Salbei
2 EL geriebener Parmesan
2 1/2 EL alter Balsamico

Für die Kürbisfüllung:
1,5 kg Hokkaidokürbis in Spalten geschnitten
50 g Butter
25 ml Olivenöl
1 Knoblauchzehe, gehackt
1/2 rote Chillischote, von den Samen befreit und gehackt
weißer Teil von einer 1/2 Stange Lauch, fein gehackt
Blätter von 1/4 Bund Salbei, fein gehackt
20 g Parmesan, gerieben
50 g Gruyère, gerieben
15 g frische Weißbrotbrösel
Meersalt und geschroteter schwarzer Pfeffer

Für den Pastateig:
500g Hartweizenmehl oder Weizenmehl Tipo 00, plus Mehl zum Arbeiten
1 Prise Salz
2 Eier
12 Eigelb

1. Schritt:
Den Backofen auf 180°C vorheizen. Den Kürbis darin etwa 50 Minuten rösten, bis er weich ist. Etwas abkühlen lassen, dann das Fleisch von den Schalen lösen und in einem Sieb 20 Minuten abtropfen lassen
Mein Tipp: der Kürbis muss wirklich sehr weich sein, es sollten keine harten Stückchen mehr vorhanden sein. Denn die Stücke können später den Pastateig einreisen. Ich würde den Kürbis beim nächsten Mal sogar mit dem Zauberstab pürieren.

2. Schritt:
Für die Kürbisfüllung Butter und Olivenöl in einem großen Topf bei mittlerer Temperatur erhitzen. Knoblauch und Chili darin einige Minuten anschwitzen. Den Lauch mit dem Salbei dazugeben und unter Rühren 5-10 Minuten mitgaren, bis er zusammenfällt. In eine große Schüssel füllen. Kürbis, Parmesan und Gruyère dazugeben, die Brotkrumen untermischen – die Masse darf weder zu flüssig noch zu trocken werden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

3. Schritt:
Die Zutaten für den Pastateig in die Schüssel der Küchenmaschine füllen und mit dem Knethaken auf niedriger Stufe zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und 2 Stunden kühlen.
Mein Tipp: diesen Schritt würde ich als ersten Schritt ausführen. Denn während der Teig im Kühlschrank ruht, kann man sich um die Füllung kümmern.

4. Schritt:
Den Teig vierteln, die Portionen nacheinander verarbeiten: bei größtem Walzenabstand durch die Pastamaschine drehen, dann zur Hälfte zusammenfalten und noch einmal durchdrehen. Den Vorgang ein paarmal wiederholen, bis der Teig glatt ist und seidig glänzt. Den Teig immer wieder durch die Maschine drehen, dabei den Walzenabstand verringern, bis jede Teigbahn 2 mm dick ist.

5. Schritt:
Die Teigbahnen auf eine dünn bemehlte Arbeitsfläche legen und Kreise (Durchmesser ca. 7 cm) ausstechen. Die Kreise mit einem Geschirrtuch bedecken, damit sie nicht austrocknen. Auf jeden Kreis 1 TL Füllung geben. Mit der Fingerspitze den Teigrand mit etwas Wasser befeuchten. Den Kreis zur Hälfte zusammenklappen und die Ränder andrücken. Die Ecken zur Mitte führen und zusammenpressen. Auf diese Weise weitere Tortellini herstellen, bis der Teig und die Füllung aufgebraucht sind. Fertige Tortellini auf ein bemehltes Tablett legen und mit einem Geschirrtuch bedecken.

6. Schritt:
In einem großen Topf reichlich gesalzenes Wasser zum Kochen bringen. Die Tortellini hineingeben. Umrühren, damit sie nicht zusammenkleben, dann 4-5 Minuten bissfest garen.

7. Schritt:
Inzwischen die Butter in einer Pfanne erhitzen und unter Rühren braun werden lassen. Die Tortellini in ein Sieb abgießen, dann mit Salbei und Parmesan zu der Butter geben und behutsam untermischen.

8. Schritt:
Das Gericht mit dem alten Balsamico beträufeln und servieren.

 

Das Buch habe ich freundlicherweise vom Dorling Kindersley Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen Dank dafür! Die Meinung zu dem Buch ist allerdings meine Eigene!